Die Konzertagentur Marek Lieberberg hat nach Angaben der Rheinzeitung für das kommende Jahr einen weiteren Standort für das Open Air-Festival Rock am Ring im Visier. Wie die Rheinzeitung in seiner Onlineausgabe am 12. Juni berichtet, erwägt Marek Lieberberg sein Musikfestival auf dem Flugplatz in Mendig auszurichten. Die beiden Bürgermeister der Verbandsgemeinde und der Stadt Mendig, hätten dem Konzertveranstalter das Areal angeboten, hieß es weiter. Auf dem Gelände könnten bis zu 80.000 Besucher untergebracht werden, es gäbe genügend Platz für beispielsweise Verpflegungsstände und Bühnen aufzubauen. Zudem sei das Areal aufgrund der Weitläufigkeit besonders ein Pluspunkt in Sachen Sicherheit und die Verkehrsanbindung an die beiden Autobahnen A 48 und A 61 wäre hervorragend, führten die beiden Bürgermeister gegenüber der Rheinzeitung aus.
Marek Lieberberg zum Standort Flugplatz Mendig: „Der Standort passt einfach.“
Wie die Rheinzeitung weiter berichtet, kann Marek Lieberberg dort sofort ein Festival in vergleichbarer Größe wie Rock am Ring machen. „Der Standort passt einfach.“, sagt der Konzertveranstalter gegenüber der Zeitschrift.
Ob das Festival künftig in Mendig stattfinden wird, steht allerdings noch längst nicht fest. Im Vorfeld waren immer wieder das JHQ-Gelände in Mönchengladbach als neuer Standort für das Festival im Gespräch.
Lieberberg bekräftigte auf der Pressekonferenz am 7. Juni, dass die Tradition von “Rock am Ring” weiter gehe und zwar an anderer Stelle. Nach dem Motto “Das ist sicher: Wir machen weiter! Rock am Ring vom 5. bis 7. Juni 2015″ wird das 30-jährige Jubiläum nach derzeitigem Stand auf dem ehemaligen Militärgelände JHQ in Mönchengladbach stattfinden (Eifelvista berichtete). Bereits einen Tag nach dem Festival am Ring fanden Verhandlungen in Mönchengladbach u.a mit Hockeypark-Betreiber Michael Hilgers, dem Oberbürgermeister Norbert Bude, statt.
Grüne Hölle ab 2015 am Nürburgring
Auf dem Nürburgring soll ab 2015 stattdessen ein von der Deutschen Entertainment AG organisiertes Festival unter dem Namen “Grüne Hölle – Rockfestival am Nürburgring” an den Start gehen. Die großen Plakate des neuen Ausrichters, am Nürburgring, wiesen deutlich auf das neue Rockfestival am Nürburgring darauf hin.
Beide Festivals finden zeitgleich statt. Wer am Ende das Rennen macht und die meisten Fans zu sich zieht, hängt sicherlich auch davon ab, welche Top-Acts für die beiden Festivals verpflichtet werden.
Einstweilige Verfügung gegen Marek Lieberberg
Vergangene Woche hatte die Nürburgring GmbH i.E. eine Einstweilige Verfügung gegen Marek Lieberberg und seine Konzertagentur beantragt, berichtet die Eifel-Zeitung am 13. Juni in seiner Onlineausgabe. Beim Rechtsstreit handelt es um den Werktitel „Rock am Ring“, zu dem die Nürburgring GmbH am 12. Juni folgende Stellungnahme abgegeben hat (Eifelvista berichtete).
Marek Lieberberg wehrt sich
Unterdessen hat die Konzertagentur Marek Liebeberg eine Presseerklärung zum Rechtsstreit Rock am Ring veröffentlicht, in der sich Marek Lieberberg wie folgt dazu äusserte:
“Mit Befremden nehme ich die Stellungnahme der Nürburgring GmbH i.E. zur Kenntnis. Es ist in meinem Augen der Ausdruck eines fragwürdigen Stils, wenn die Gegenseite hier Vertragsinhalte öffentlich interpretiert und einseitig auslegt. Dies gilt umso mehr, als die Nürburgring GmbH i.E. diesen Vertragsinhalt sogar wissentlich falsch wiedergibt. Dies ist nicht mein Verständnis einer reklamierten „kooperativen“ Zusammenarbeit. Über die strittigen Fragen wird nunmehr ein unabhängiges Gericht entscheiden. Ich halte es nicht für glücklich und es ist auch nicht meine Art, diese Entscheidung zu präjudizieren. Ich werde mich gegen die Vorwürfe mit allen zur Verfügung stehenden rechtlichen Mitteln wehren und ich bin der festen Überzeugung, dass die Fakten für mich sprechen.”
Hintergrund
Am vergangenen Pfingstwochenende fand das größte Musikfestival Deutschlands „Rock am Ring“ vier Tage lang, vom 5. bis 8. Juni 2014, zum letzten Mal auf dem Nürburgring statt. 1985 hatte Marek Lieberberg “Rock am Ring” in der Eifel ins Leben gerufen. Nach 29 Jahren ist endgültig Schluss. Grund für das Aus am Nürburgring waren Vertragsstreitigkeiten im Vorfeld zwischen der Konzertagentur Marek Lieberberg und dem neuen Nürburgring-Besitzer Capricorn Nürburgring GmbH. Der neue Besitzer forderte eine höhere Gewinnbeteiligung, die Lieberberg jedoch ablehnte. Eifelvista berichtete