Die neue Location für Deutschlands größtes Rockfestival Rock am Ring in Mendig stellt den Veranstalter vor eine große Herausforderung, wie sich am ersten Anreisetag für den neuen Standort des Festivals erwies. Bereits mehr als 50.000 Besucher passierten in den ersten zwölf Stunden die Eingangsschleusen, um sich das begehrte Armbändchen zu ergattern.
Doch nicht der Erhalt des Festivalbändchen sei das eigentlich Problem, sondern die außergewöhnliche und unerwartete Ausbreitung der Camper stelle die Verantwortlichen vor erhebliche Probleme, wie Veranstalter Marek Lieberberg erklärte.
Zelte und Pavillons nähmen weit mehr Platz ein als die fünf Quadratmeter, die man pro Person vorgesehen habe. Die Berechnungen der Experten, die auf den Festivalerfahrungen vergangener Jahre beruhten, erwiesen sich als nicht übertragbar, hieß es.
Bereits am Mittwochabend beklagten sich angereiste Fans im Internet, selbst nach stundenlanger Suche keinen Platz mehr gefunden zu haben. Inzwischen habe der Veranstalter Marek Lieberberg und sein Team sowie die Behörden reagiert, um für den Ansturm der Besucher zusätzliche Campingflächen zu gewinnen. Zusammen mit den örtlichen Landwirten habe man bis in die frühen Morgenstunden knapp 30 Hektar an zusätzlicher Campingfläche gewonnen, wie MLK in einer Pressemitteilung bekannt gab. Damit habe sich das Platzangebot deutlich erhöht, wovon die Beteiligten sich eine ganz erhebliche Entspannung der Situation erhoffen.
Marek Lieberberg bat das Publikum für die unerwarteten Anlaufschwierigkeiten um Verständnis. „Wichtig ist, dass alle 90.000 helfen, den Umzug des größten deutschen Festivals erfolgreich zu gestalten.“
Der Veranstalter wandte sich noch in der Nacht zum Donnerstag auf seiner Facebook-Fansite an seine Besucher:
“Liebe Festivalfans,
wir verfolgen natürlich alle Ereignisse auf dem Festivalgelände und eure Kommentare ganz genau.
Leider widerspricht die Befüllung der Campingplätze allen bisherigen Erwartungen und unseren Berechnungen.
Die Plätze sind weitgehend viel zu locker gefüllt und insbesondere im General Camping-Bereich gibt es zwischen den Zelten sehr viel ungenutzten Raum!
Gerade die zahlreichen Pavillons nehmen erheblich mehr Fläche in Anspruch als vorgesehen und verfügbar. Dies ist aufgrund der Luftaufnahmen eindeutig erkennbar (siehe Fotos).
Wir haben deshalb bereits weitere Camping-Flächen definiert, die wir morgen öffnen werden. Gleichzeitig sind wir allerdings auf eure Kooperation angewiesen, die vorhandenen Lücken zu schließen. Pro Person sind üblicherweise 5qm Zeltfläche üblich und vorgesehen zzgl. aller Laufwege und Servicebereiche. Wenn sich jeder an dieser Richtschnur orientiert, die vorher in der Park- und Campingordnung kommuniziert wurde, dürfte es eigentlich kein Platz-Problem geben.
Zusätzliche Campingflächen werden sobald wie möglich bekannt gegeben.
Gebt uns hierzu etwas Zeit. Ihr könnt euch sicher sein, dass wir die Situation ernst nehmen.”
Am Donnerstagmorgen um kurz vor zehn wandte sich Marek Lieberberg noch einmal via Facebook an seine Fans:
Marek Lieberberg:
“Ihr seid leider geil!
Ihr gebt mir auch nach einer schlaflosen Nacht die Kraft zum Durchhalten.
Ich glaube, dass wir es bis heute Nachmittag schaffen werden, alle Ringrocker vernünftig in ihren vorgesehenen Camping – Gebieten unterzubringen.
Die Einlasssituation haben wir bereits ganz wesentlich beschleunigt und die Musik wird… leider geil!
Hail, hail rock and roll
Deliver me from the days of old
Long live rock and roll
The beat of the drums, loud and bold
Rock, rock, rock and roll
The feelin‘ is there, body and soul. ”