Der Veranstalter des angekündigten Open-Airs „Der Ring – Grüne Hölle Rock“ auf dem Nürburgring, Deutsche Entertainment AG (DEAG), erwägt sein Rockfestival nach Schalke zu verlegen. Wie der Konzertveranstalter am 30. März mitteilte, werde derzeit geprüft, ob eine Durchführung des Festivals wie geplant vom 29.-31.5. am Nürburgring möglich sei.
Streitereien mit Mitveranstalter und Vertragsspartner
Grund sei es, der Mitveranstalter und Vertragspartner der DEAG am Nürburgring, die Capricorn Nürburgring GmbH, habe entgegen der vertraglichen Vereinbarungen keine Zahlungen für Künstlergagen und Werbemaßnahmen geleistet, hieß es. Daher führe der Veranstalter Gespräche mit der Veltins-Arena in Gelsenkirchen über eine mögliche Verlegung des Rock-Festivals in das dortige Stadion. Eine Entscheidung dazu sei aber noch nicht getroffen. Unterdessen habe die Arena auf Schalke bereits grünes Licht signalisiert, verkündete der Veranstalter auf der seiner Facebook-Fanseite am 30. März. Es gäbe sogar ausreichend Campingflächen, hieß es weiter. Die Verlegung werde allerdings derzeit noch von der DAEG auf Herz und Nieren geprüft, noch vor Ostern werde die endgültige Entscheidung hierzu feststehen.
DEAG wirft Capricorn Vertragsbruch vor
In einer Ad-hoc-Meldung vom 30. März wird die DEAG AG noch etwas deutlicher: Die Deutsche Entertainment Aktiengesellschaft habe festgestellt, dass die Capricorn Nürburgring GmbH (CNG) ihren vertraglichen Verpflichtungen als Mitveranstalter und ihren Zahlungsverpflichtungen für das geplante Rock-Festival am Nürburgring nicht nachgekommen sei und damit Vertragsbruch begangen habe. Die im Besitz eines russischen Investors befindliche CNG habe sich entgegen der vertraglichen Vereinbarungen zu keinem Zeitpunkt an den Zahlungen für Künstlergagen und Werbemaßnahmen beteiligt. Diese wurden vielmehr vollständig von der DEAG getragen, hieß es.
Capricorn Nürburgring dementiert Anschuldigungen
Unterdessen weist der Nürburgring-Betreiber Capricorn Nürburgring die Anschuldigungen der DEAG entschieden zurück, den Vertrag gebrochen zu haben, und holt zum Gegenschlag aus. Die DEAG habe die erwarteten Leistungen nicht erbracht, berichtet die Nürburgring- Betreibergesellschaft am 30. März. Die DEAG sei als Veranstalter für die gesamten Marketingaktivitäten und die Ticketverkäufe verantwortlich und habe letztlich die gesetzten Ziele eklatant verfehlt, wirft die Nürburgring-Betreibergesellschaft der DEAG vor. Der jahrelange überragende Erfolg des Vorgängerfestivals am Nürburgring zeige, dass dies nicht am Veranstaltungsort liegen kann. „Den Vorwurf des Vertragsbruchs weisen wir entschieden zurück. Dabei handelt es sich um einen durchsichtigen Versuch der DEAG, von dem eigenen Misserfolg bei der Vermarktung abzulenken.“, so die Nürburgring-Betreibergesellschaft weiter. „Wir bedauern diese Eskalation und hoffen, vor allem im Interesse der Fans noch zu einer vernünftigen Lösung zu kommen. Dass die DEAG uns öffentlich des Vertragsbruchs bezichtigt, macht die Gespräche aber sicher nicht einfacher.“ hieß es abschließend.
Vom Traum zum Alptraum
Ursprünglich wollte die DEAG mit dem Rockfestival „Grüne Hölle“ am Nürburgring dem erfolgreichen „Rock am Ring“ Konkurrenz machen. Doch aus dem Traum wurde nun sowohl für den Veranstalter als auch für die Capricorn Nürburgring GmbH ein Alptraum.
Umso ärgerlicher wird es, bei einer tatsächlichen Verlegung in die Schalke-Arena, für die etwa 7.500 Fans, die bereits ein Ticket im Vorverkauf für das Festival am Standort Nürburgring erworben hatten. Bei einer Verlegung in die Schalke-Arena bietet der Veranstalter für Ticketinhaber des ursprünglich auf dem Nürburgring geplanten Festivals die Möglichkeit entweder mit dem Ticket auf Schalke zu rocken, das Ticket ohne Aufpreis gegen ein Ticket für Rockavaria in München oder Rock in Vienna in Wien zu tauschen oder die Kosten des Tickets bei der Vorverkaufsstelle, bei der das Ticket gekauft wurde, zurückerstatten zu lassen.
Beim Veranstalter des größten Open-Air-Festivals in Deutschland, „Rock am Ring“, sieht die Sache hingegen ganz anders aus. Die Marek Lieberberg Konzertagentur meldete bereits Ende Februar über 85.000 verkaufte Tickets für die Premiere am neuen Standort Flugplatz in Mendig/Eifel. Die Vorbereitungen des Festivals, welches vom 5. bis 7. Juni 2015 stattfindet, laufen derzeit auf Hochtouren.
Mit etwas Glück lässt sich noch schnell ein Ticket für Rock am Ring in Mendig ergattern. Rest-Tickets gibt es hier beim Eventimpartner.