Deutschlands größtes Rockfestival „Rock am Ring“ feierte am vergangenen Wochenende sein 30-jähriges Jubiläum. Auf dem ausverkauften Festival, dass erstmals auf dem Flughafen in Mendig/Vulkaneifel stattfand, kamen vom 5. bis 7. Juni rund 90.000 Besucher und machten den knapp 9.000 Einwohner Ort zur größten Rock-City Deutschlands.
Die neue Location für Deutschlands größtes Rockfestival stellte den Veranstalter zunächst vor eine große Herausforderung, wie sich am ersten Anreisetag für den neuen Standort des Festivals erwies. Bereits mehr als 50.000 Besucher passierten in den ersten zwölf Stunden die Eingangsschleusen. Die außergewöhnliche und unerwartete Ausbreitung der Camper stelle die Verantwortlichen vor erhebliche Probleme. Zelte und Pavillons nähmen weit mehr Platz ein als die fünf Quadratmeter, die man pro Person vorgesehen habe. Noch in der Nacht hatte der Veranstalter Marek Lieberberg und sein Team sowie die Behörden reagiert, um für den Ansturm der Besucher zusätzliche Campingflächen zu gewinnen. Zusammen mit den örtlichen Landwirten hatte man bis in die frühen Morgenstunden knapp 30 Hektar an zusätzlicher Campingfläche gewonnen, die die Situation wieder entspannten. Auch weiteren Problemen, etwa dem Mangel an Toiletten kam Lieberberg schnell entgegen. Bis auf Beschwerden über die langen Wege von den Parkplätzen zum Campingplatz überwog das positive Feedback der Besucher jedoch, zum Beispiel den kurzen Wegen vom Campingplatz zum Festivalgelände. Sohn Andre Lieberberg fand jedoch auf der Presskonferenz am Sonntag: „Aber im Vergleich zu anderen Festivals sind die Wege immer noch zumutbar“, er kenne andere Großfestivals mit erheblich schlechteren Bedingungen.
Donuts weihten neues Festivalgelände vor über 50.000 Zuschauern ein
Am Freitag-Mittag ging es dann los. Die 30.-jährige Jubiläumsveranstaltung „Rock am Ring“ eröffneten die Donuts auf der Volcano-Stage, vor über 50.000 Zuschauern und weihten das Festival auf dem neuen Gelände ein. Man hätte fast gedacht, einer der Headliner des Festivals stünde auf der Bühne, so viele Menschen verfolgten das Eröffnungskonzert von Rock am Ring in Mendig. Neben vielen Top-Acts standen als Highlight des ersten Abends „Die Toten Hosen“ im Zentrum des Geschehens. Auf der Crater-Stage boten die Acts wie Tocotronic, Clueso und Marilyn Manson ihre Auftritte vor zigtausend Zuschauern.
Blitz und Donner überschatten erste Festivalnacht
In der Nacht zum Freitag überschatteten dann kräftige Gewitter den ersten Festivaltag. Kurz vor dem Late-Night-Special von Fritz Kalkbrenner zogen dicke Wolken mit Blitz und Donner über das Festivalgelände. Dabei schlugen mehrere Blitze ins Festivalgelände ein und verletzten mehrere Besucher. Nach Angaben der Konzertagentur Marek Lieberberg, habe es acht Verletzte Techniker der Band „Broilers“ gegeben, die in einem Bus hinter der Bühne waren sowie 25 Leichtverletzte beim zweiten Einschlag auf den VIP-Campingplätzen, die zur Beobachtung in Krankenhäuser gebracht wurden, aber inzwischen wieder wohl auf wären, sagte Lieberberg auf der PK am Sonntagmittag. Auch einige Produktionsbereiche seien vom Wetter gebeutelt worden.
Das Konzert von Fritz Kalkbrenner Freitagnacht auf der Crater-Stage von Rock am Ring, musste durch das drohende Unwetter im Vorfeld verschoben werden. Durch das zweite Gewitter, das gegen 2.00 Uhr über das Festivalgelände zog, musste das Konzert von Fritz Kalkbrenner dann letztendlich abgebrochen werden. Veranstalter Marek Lieberberg entschuldigte sich bei den Besuchern für den Abbruch und forderte alle Fans auf, in ihren Zelten Schutz aufzusuchen.
Am Festivalsamstag entspannte sich die Situation wieder, so dass die Besucher sich auf die zahlreichen Acts, besonders Kraftklub, Marilyn Manson oder den Headliner The Prodigy freuen konnten. Am Finaltag des ersten Open Airs in Mendig schlugen bereits zahlreiche Besucher am frühen Mittag im Vorfeld ihre Zelte ab und brachten diese zu ihren Fahrzeugen um im Anschluss die Lieblings-Acts anschauen zu können. Auf der Volcano-Stage standen unter anderem die Beatsteks, Bastille und als Headliner zum ersten Mal bei Rock am Ring die Foo Fighters. Auf der Crater-Stage ging es am letzen Festivaltag auch nochmal so richtig ab. Bekannte Bands, die schon öfter bei RaR auf der Bühne standen, wie Papa Roach, Lamb of God und In Flames oder Parkway Drive und die legendären Motörhead zogen ebenso viele Fans an. Zu Schluss krönten auf der Cater Stage Slipknot mit ihrem Konzert als letzten Headliner den Abschluss von Rock am Ring 2015.
Fazit: Konzertveranstalter zeigt sich zufrieden
Wenn auch nicht ganz ohne Anlaufschwierigkeiten, zeigt sich Konzertveranstalter Marek Lieberberg dennoch zufrieden. Nach der Premiere in Mendig deutet sich nichts auf eine kurze Stippvisite in Mendig hin. Bereits im Vorfeld hatte Marek Lieberberg einen Vertrag für fünf Jahre abgeschlossen, mit der Option auf eine Verlängerung um weitere fünf Jahre. Dies bekräftigte Lieberberg noch einmal auf der Pressekonferenz am Abschlusstag auf Deutschlands größten Rockfestival. Lieberberg resümierte auf der PK „Das meiste war richtig“. „Wir freuen uns, dass wir in Mendig angekommen sind“, führte er weiter aus. Es war einfach toll gewesen, wie sehr sich die Verantwortlichen in und rund um Mendig auf die Großveranstaltung eingelassen hätten. Die unterscheide sich elementar vom Nürburgring, „Das habe ich in 46 Berufsjahren so noch nie erlebt.“, sagte Lieberberg und unterstrich „Es ist ganz klar, wir werden, wollen und müssen auch hier bleiben.“
Ob beim ersten Festival am neuen Standort jedoch am Ende eine schwarze Null stehe, ließ Lieberberg offen. Hier stünden etwa 18,5 Millionen Ausgaben ca. 18 bis 19 Millionen Einnahmen gegenüber. Etwa 1,2 bis 1,3 Millionen an Ausgaben flossen allein in den Sanitärbereich und sechs bis sieben Millionen betrage der Bandetat.
Termin für 2016 steht fest
Das nächste Rock am Ring in Mendig findet im kommenden Jahr vom 3. bis 5. Juni 2016 statt.
„Rock am Ring“ drei Tage live auf EinsPlus HD – Livestreams auf SWR3 und DASDING
Für alle daheim gebliebenen gab es drei Tage lang Liveübertragungen auf dem ARD-Fernsehkanal EinsPlus. Zudem konnten die Zuschauer auf drei Livestreams via SWR3.de, DASDING.de und EinsPlus.de im Internet verfolgen.
Auch nach „Rock am Ring“ geht es rockig weiter
EinsPlus zeigt vom 8. bis 11. Juni jeweils ab 17 Uhr viele Highlights des Festivals, zudem die besten Konzerte vom 8. bis 14. Juni bei „BEATZZ in Concert“ und ab 12. Juni in DASDING.tv. Im SWR Fernsehen läuft am 28. August und 4. September nachts ein zweiteiliges Festival-Best-Of. Und im DASDING-Radioprogramm gibt es am 7. Juni um 17 Uhr ein Best-Of sowie am 9. Juni die Highlights in „DASDING Lautstark“ und ab 14. Juni immer sonntags ab 21 Uhr Konzerte vom Festival. Weitere Infos auf SWR3.de, DASDING.de und EinsPlus.de.
Internet: www.rock-am-ring.com