Im kommenden Jahr erwartet die Rockfans an zwei hintereinander folgenden Wochenenden einen Festival-Marathon in der Eifel, den es so noch nie gegeben hat. Unterdessen ekaliert zwischen beiden Veranstaltern, DEAG und MLK der Streit immer mehr.
Grüne Hölle – Termin verschoben
Entgegen der Vorankündigungen vom 3. Juni , des neuen Rockfestival-Veranstalters „DEAG“ Deutsche Entertainment AG und der Nürburgring GmbH, findet das Open Air-Festival „Grüne Hölle“ am Nürburgring nicht wie zuvor geplant vom 5. bis 7. Juni 2015 statt, sondern eine Woche zuvor. Die DEAG und der Nürburgring habe eine Entscheidung im Interesse der Fans getroffen, teilte die DEAG am 1. Oktober mit. Den Angaben zufolge solle das Festival nun am letzten Mai-Wochenende vom 29. Mai – 31. Mai 2015 stattfinden, hieß es. „Unser Hauptinteresse gilt den Fans. Wir möchten, dass sie eine tolle Zeit und viel Spaß mit den coolen Bands am Nürburgring erleben. Danach richtet sich unser Konzept, die hervorragende Infrastruktur, und danach haben wir auch den Termin gewählt.“, sagte Prof. Peter Schwenkow, Vorsitzender des Vorstandes der DEAG. Die Veranstalter werden die Künstler für Grüne Hölle Rock wie angekündigt im Oktober mit dem Vorverkaufsstart bekannt geben. „Grüne Hölle“, hieß es abschließend. Der neue Betreiber der Eifel-Rennstrecke, Capricorn kündigte im Vorfeld der Konzertagentur Marek Lieberberg den Vertrag für die Fortführung des Festivals am Nürburgring. Die einseitige Kündigung durch die neuen Betreiber des Nürburgrings hat nach Aussage von Marek Lieberberg zu der Situation geführt, in der Historie, Tradition und die erheblichen wirtschaftlichen Erfolge der Vergangenheit keine Rolle mehr spielten, teilte der Veranstalter des Festivals am 30. Mai mit (Eifelvista berichtete).
Gerangel zwischen „Rock am Ring“ und „Grüne Hölle“ Rockfestival-Veranstaltern
Die Marek Lieberberg Konzertagentur GmbH & Co. KG (MLK) habe, laut Angaben der DEAG, in der jüngsten Vergangenheit durch ein Hin und Her zwischen Mönchengladbach und Mendig vor allem für Unsicherheit bei den Fans gesorgt, hieß es weiter in der Pressemitteilung. Nunmehr hoffe man für Mendig die notwendigen Genehmigungen für ein neues Festival zu erhalten. Durch die zeitliche Vorverlegung des Rockfestivals „Grüne Hölle“ wird der Verkehr auf den Zufahrtswegen entzerrt, wovon letztlich auch die Besucher in Mendig profitieren würden. Mendig ist für die Fans lediglich über die A61 erreichbar, was einen erheblichen Rückstau und logistische Probleme bei der An- und Abreise verursachen dürfte, berichtet die DEAG.
Marek Lieberberg nimmt Stellung zur Pressemeldung der DEAG vom 01.10.2014
Unterdessen hat die Marek Lieberberg Konzertagentur eine Stellungnahme zur Pressemitteilung des Grüne Hölle Festival-Veranstalters abgegeben. Die DEAG suggeriere, dass die Durchführung des Festivals „Rock am Ring“ in Mendig im kommenden Jahr einer Genehmigung bedürfe und dass deren Erteilung fraglich sei. Das sei falsch, teilte die MLK-Pressesprecherin Katharina Wenisch am 1. Oktober gegenüber Eifelvista mit. Zudem erwecke die DEAG den falschen Eindruck, dass das Traditionsfestival am Nürburgring seit 29 Jahren allein vom Nürburgring und seinem Team durchgeführt werde. Dabei verschweige die DEAG, dass Marek Lieberberg das Festival seinerzeit ins Leben gerufen und die Marek Lieberberg Konzertagentur GmbH & Co. KG das Festival in den letzten Jahrzehnten maßgeblich geprägt und erst zu dem gemacht hat, was es geworden sei, nämlich ein Traditionsfestival.
Alles rechtens
Die Durchführung des Festivals „Rock am Ring“ in Mendig bedarf ebenso wenig einer Genehmigung, wie dies bei der Durchführung von „Rock am Ring“ am Nürburgring der Fall war. Darüber hinaus hat die Verbandsgemeindeverwaltung in Mendig ausdrücklich bestätigt, dass für die Durchführung des Festivals „Rock am Ring“ in Mendig weder eine bauaufsichtliche noch eine ordnungsbehördliche Genehmigung erforderlich ist und dass der Durchführung von „Rock am Ring“ keine Einwände entgegenstehen. Soweit öffentlich-rechtliche Anforderungen bei der Durchführung des Festivals zu beachten sind, werden diese in einem Auflagenbescheid geregelt. Gleiches gilt im Übrigen für die DEAG-Veranstaltung der „Grünen Hölle“ am Nürburgring. Zweifel an der Durchführung des Festivals „Rock am Ring“ in Mendig gibt es somit nicht.
Lieberberg dementiert Probleme bei An- und Abreise
Die DEAG behaupte ferner, dass der Veranstaltungsort von Rock am Ring in Mendig nur über die A61 erreichbar sei, was angeblich erheblichen Rückstau und logistische Probleme bei der An- und Abreise verursache. Das sei ebenso falsch, so Wenisch weiter. Tatsache sei vielmehr, dass der Flugplatz Mendig über die Autobahnen 48 und 61 problemlos zu erreichen ist. Lediglich 5 Minuten dauert normalerweise die Fahrt von den beiden Ausfahrten Mendig und Kruft zum Festivalgelände, in dessen Nähe auch der Mendiger Bahnhof liegt. Stundenlange Fußwege von Park- und Campingflächen zu den Bühnenbereichen entfallen in Mendig völlig. Ein Shuttleservice ist nicht erforderlich.
Rechte am Werktitel „Rock am Ring“ stehen allein der Marek Lieberberg Konzertagentur GmbH & Co. KG zu
Zur Frage, ob der Werktitel „Rock am Ring“ zukünftig ohne Zustimmung der Nürburgring GmbH verwendet werden darf, hat das Oberlandesgericht Koblenz in einem einstweiligen Verfügungsverfahren bereits Ende August entschieden, dass die Nürburgring GmbH keine Rechte an dem Titel hat. Das Gericht hat einem von der Nürburgring GmbH gestellten Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung insoweit eine klare Absage erteilt und festgestellt, dass die Rechte an dem Werktitel „Rock am Ring“ allein der Marek Lieberberg Konzertagentur GmbH & Co. KG zustehen. Eine Überprüfung dieser Entscheidung des OLG Koblenz im Rahmen eines Hauptsacheverfahrens würde nach Auffassung von Marek Lieberberg nicht zu einer anderen Entscheidung führen, hieß es abschließend.
Marek Lieberberg (MLK) hält am angekündigten Termin (Pfingstwochenende) für Rock am Ring 2015 fest – Neuer Standort: Flugplatz Mendig / Vulkaneifel
Ungeachtet dessen startet der Veranstalter MLK sein 30. Jubiläum des legendären Open-Airs „Rock am Ring“ vom 5. bis 7. Juni 2015 unweit vom Nürburgring entfernt auf dem Flugplatz Mendig / Vulkaneifel. Marek Lieberberg und Sohn Andre Lieberberg schauen mit Stolz und gewisser Wehmut auf drei bewegte Jahrzehnte Rockgeschichte. Der Blick des MLK-Teams ist nach vorne gerichtet und von der Überzeugung getragen, ab 2015 ein weiteres enthusiastisches Kapitel von „Rock am Ring“ an neuer Wirkungsstätte zu schreiben, die optimale Open Air-Voraussetzungen bietet. Lieberberg hatte sich im September für den neuen Standort in Mendig entschieden. Knapp 30 km vom Nürburgring entfernt wird das Kultfestival vom 5. bis 7. Juni 2015 in der Vulkaneifel steigen. Das riesige, grüne Areal bietet genügend Platz für mehrere Open Air- und Zeltbühnen sowie über 85.000 Festivalfans. Darüber hinaus können alle Besucher auf dem nahezu ebenen Gelände selbst campen (Eifelvista berichtete).
Rock am Ring – Vorverkauf startet im Oktober
Auch der Vorverkauf von MLK’s Rock am Ring soll noch im Oktober beginnen. Gleichzeitig werden Headliner und weitere Bands bekannt gegeben, wie der Veranstalter mitteilt.
Spekulationen um erste Headliner? Slipknot, Coldplay, Kraftklub, Skrillex
Unterdessen tauchten erste Gerüchte für die ersten Headliner auf. Den Angaben auf Plakaten zufolge, die auf Insiderseiten im Internet veröffentlicht wurden, sollen folgende Acts zum 30th Anniversary auf den Bühnen des Open Airs stehen: Slipknot, Coldplay, Kraftklub, Skrillex, Foo Fighters, Rise Against, Five Finger Death Punch, Steel Panther, In Flames, KIZ, Trailerpark, Callejon, Heisskalt, You Me At Six sowie Wovenwar.